SPD-Fraktion Flieden informiert über Neuordnung des Friedhofswesens. Sachliche Diskussion mit Interessierten auf höchstem Niveau

20.02.2016

Zu der Informationsveranstaltung der SPD-Fraktion am 18. Februar im Pfarrsaal der katholischen Kirchengemeinde St. Goar in Flieden waren zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger erschienen, um sich über die seit dem Jahr 2012 begonnene Neufassung der Friedhofsatzung und den dazu erhobenen Forderungen der SPD-Fraktion informieren zu lassen.

Unter den Anwesenden begrüßte Fraktionsvorsitzender Winfried Möller besonders den Hausherrn, Herrn Pfarrer Maleja, die Gemeindereferentin Vera Schöppner und den Heimatforscher und Friedhofskulturkenner Raimund Henkel.

Die SPD-Fraktionsmitglieder und Mitglieder der Friedhofskommission Gerhard Fuchs und Stefan Schaub gaben eine Einblick in das bisher Erarbeitete und erläuterten die in einer Stellungnahme der SPD-Fraktion vom Juli vergangenen Jahres erhobenen Wünsche und Forderungen der Fraktion in einer neuen Friedhofsordnung.

Am Beginn seiner Ausführung nannte Gerhard Fuchs das Zitat aus dem Buch Tobit, 200 Jahre vor Christus: „Ich gab den Hungernden mein Brot und den Nackten meine Kleider; wenn ich sah, dass einer aus meinem Volk gestorben war und dass man seinen Leichnam hinter die Stadtmauer von Ninive geworfen hatte, begrub ich ihn“, um auf die christlichen Wurzeln einer würdigen Bestattung hinzuweisen.

Stefan Schaub  erläuterte die 7 folgenden Wünsche und Forderungen:

1. Neben Rasenurneneinzelgräbern (evtl. auch      Rasenurnendoppelgräber) auch Rasenreihengräber (Bestattung mit Sarg) in allen Ortsteilen.

2. Einrichtung gärtnerisch gestalteter Gemeinschafts-grabfelder für Urnen für alle Ortsteile, sofern auch hier Nachfrage besteht (bisher nur für den Friedhof in Flieden vorgesehen) 

3. Alternativ zur Friedwaldbestattung Urnenbaumbestattungen auf allen Friedhöfen.

4. Mittelfristig Urnenwände für alle Ortsteile.

5. Die Einrichtung eines Friedhofsteiles für muslimische

Bestattungen sollte zu gegebener Zeit geprüft werden.

6. Die Einführung einer „Wassernutzungsgebühr“ für Friedhöfe lehnen wir ab.

7. Die Gestaltung der Grabfläche mit Kies bis zu 75%

sollte zugelassen werden.

Es schloss sich eine sehr sachliche, fachbezogene Diskussion auf höchstem Niveau an.

Einig waren sich alle, dass man einerseits an der über die Grenzen Fliedens hinaus bundessweit anerkannten hohen Friedhofskultur unbedingt festhalten soll, andererseits aber alles streichen, ändern oder ergänzen soll, um den heutigen veränderten Bedürfnissen und Wünschen der Hinterbliebenen gerecht zu werden.

Dies gehe nur durch weitere intensive Aufklärung und Beteiligung mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Verabschiedung einer neuen Friedhofsordnung und nur, wenn auch die dazu erforderliche neue Gebührenordnung zeitgleich mit vorgestellt und beraten wird.

Am Rande der Diskussion kamen auch der Wunsch nach Aufstellung eines Automaten zum Erwerb von Grablichtern, der Bereitstellung von Rollwagen zum Transport von Erde und Pflanzen zu den jeweiligen Gräbern und die Sicherstellung ausreichender Gießkannen auf.

Während es Firmen geben, die Automaten zum Erwerb von Grablichtern kostenlos aufstellen, sollten die Rollwagen und Gießkannen – ähnlich wie Einkaufswagen – mit einer Ein- oder Zweieuromünze ausgelöst werden können.

Diese Vorschläge fanden die einhellige Billigung aller Anwesenden.

Mit den eindringlichen Wunsch aller nach weiteren öffentlichen Informationsveranstaltungen seitens der Gemeinde und Präsentationen im Wochenblatt und auf der Homepage der Gemeinde zu dem Thema ging man mit dem guten Gefühl, etwas Sinnvolles und wichtiges zur Neuordnung der Friedhofskultur erfahren zu haben und dabei selbst mit Ideen und Wünschen beteiligt gewesen zu sein, zufrieden auseinander.

 

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